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Tagespflege „Johann Hinrich Wichern“
Blaise Pascal
Pflege
Aktivierende Pflege bedeutet neben der Förderung von Selbstständigkeit, Aktivierung der vorhandenen Ressourcen und Vermittlung des Gefühls der Begleitung. Sie beinhaltet die Anleitung, Beratung, Begleitung und Unterstützung bei der Bewältigung der Verrichtungen des Alltags im Rahmen der individuellen Möglichkeiten. Die Tagespflegegäste erhalten Unterstützung bei einer verantwortlichen Lebensgestaltung. Hilfe zur Selbsthilfe gibt den Betroffenen Selbstsicherheit, Selbstwertgefühl und Selbstachtung zurück – es werden soziale, psychische und körperliche Defizite vermindert oder vermieden. Das Erreichen einer weitgehenden Unabhängigkeit von den Pflegenden ist ein wesentliches Ziel, um ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu erhalten.
Auch der Besuch einer Tagespflege erfolgt meist nach Auftreten von persönlichen oder familiären Veränderungen oder Krisen. Oft kann das gewohnte Leben nicht länger fortgesetzt werden. Diese Aspekte wirken sich in unterschiedlicher Intensität auf das Selbstwertgefühl der Betroffenen aus. Die Aufgabe der Tagespflege wird es sein, diese möglichen Beeinträchtigungen zu erkennen, Hilfestellung zu geben oder zu kompensieren.
Strukturierende Maßnahmen fördern bei Pflegebedürftigen und dementiell Erkrankten die zeitliche und örtliche Orientierung und tragen insgesamt zu einem verbesserten Wohlbefinden bei, das heißt:
- täglich wiederkehrende zeitliche Abläufe die sich möglichst am „normalen“ Tagesablauf zu Hause ausrichten
- gemeinsames Tätigsein, das vor allem einen Bezug zur Lebensgeschichte herstellt und die Vorlieben der Gäste berücksichtigt und damit Steigerung des Selbstwertgefühles ermöglicht
- Therapeutische Gruppenaktivitäten, die sich an den verbliebenen Fähigkeiten der Betroffenen orientieren und sich auf das oft noch lange abrufbare Langzeitgedächtnis stützen
- kombinierte, themenbezogenen und biografieorientierte Aktivierung, die z.B.
- Gedächtnistraining, körperliche Bewegung, Singen und Musizieren, Gespräche und kreatives Gestalten verbindet
Folgende Schwerpunkte stehen im Vordergrund:
- Anziehtraining, Waschtraining, Kontinenztraining
- Mobilisation
- Gruppen- und Kleingruppenangebote
- kulturelle Angebote
- Gymnastik, Musiktherapie
- Haushalttraining
- Schreibtraining
- Hilfsmittelbenutzung
Spezielle Behandlung von und Förderung bei:
- Hemiplegie
- Konzentrationsschwäche
- Orientierungsschwäche
- Gedächtnisschwäche
Allgemeine Angebote:
- Seniorengymnastik
- Seniorentanz
- Spaziergänge
- Gedächtnistraining
- Orientierungsübungen
- Training zur Wiederherstellung und Verbesserung beeinträchtigter Körperfunktionen
Zusatzangebote nach ärztlicher Verordnung:
- Logopädie
- Krankengymnastik
- Physiotherapie
Als Grundsatz einer dementengerechten Pflege und Betreuung gilt:
Demenziell erkrankte ältere Menschen sollen soweit als möglich in den Alltag integriert werden und dadurch ein „normales“ Lebensumfeld erleben. Die Umgebung in der Tagespflege ist so gestaltet, dass sie die physischen, sensorischen und kognitiven Einbußen der Gäste kompensieren kann, d.h. Sicherheit vermittelt und Wohlbefinden fördert. Dazu bedarf es auch einer Anpassung des Pflegeprozesses. Um auch die körperliche Pflege für Demenzerkrankte und Pflegende gleichermaßen stressarm zu gestalten, ist es wichtig, mit festen Bezugspersonen zu arbeiten (Bezugspflege). Krankenbeobachtung, Dokumentation und Pflegeplanung bilden auch hier die Grundlage für eine differenzierte Beurteilung des oft schleichenden Verlaufs der Erkrankung.
Verhaltensauffälligkeiten sind nicht selten die Folge von körperlichen Störungen, die der Betroffenen nicht mehr benennen kann. Nicht die krankheitsbedingten Defizite bestimmen den Blickwinkel des Pflegenden. Auch im Spätstadium einer Demenzerkrankung sind z.B. Gefühle und Empfindungen ansprechbar und weckbar.